Stereotype sind in Gesellschaft vielerorts zu finden. Natürlich auch zwischen Ost- und Westdeutschen. Welche Stereotype in diesem Zusammenhang vorhanden sind und worin der Unterschied zwischen Vorurteilen und Stereotypen liegt, wird im Folgenden kurz vorgestellt.

Der Begriff Stereotyp stammt ursprünglich aus der Entwicklung des Buchdrucks des 18. Jahrhunderts und bedeutet so viel wie feststehend und unveränderlich. Heutzutage wird mit dem Begriff eine überwiegend starre Vorstellung von Personen und Gruppen beschrieben, die in der Gesellschaft präsent ist.

Die Einteilung in Stereotyp beruht auf eine unbewusste, nahezu automatische Kategorisierung. Hierbei können Stereotype durchaus positive, neutrale und auch negative Bewertungen beinhalten. Die Einteilung in Stereotype wird oftmals auch als Schubladendenken bezeichnet.

Im Alltag werden die Begriffe Stereotyp und Vorurteile oftmals zusammen oder gar synonym verwendet.

Vorurteile bauen auf Stereotype auf. Sie drücken eine generelle, oft negativ geprägte Haltung aus, die an bestimmten Merkmalen einer Person festgemacht werden.

(vgl. Karrierebibel.de, 2007-2020, https://karrierebibel.de/stereotyp/).

Welche Stereotype sind zwischen Ost und West über die Jahrzehnte entstanden?

„Typisch Ossi – Typisch Wessi“

2005 erschien unter dem Titel „Typisch Ossi – Typisch Wessi. Eine längst fällige Abrechnung unter Brüdern und Schwestern.“ ein Sachbuch der zwei Journalisten Michael Jürgs und Angela Elis. Der Westdeutsche Jürgs und die Ostdeutsche Elis veröffentlichten die seit der Deutsch-Deutschen-Teilung herrschenden Stereotype und Vorurteile, die die Deutschen über „Ossis“ und „Wessis“ haben, in einer Streitschrift. Das Werk stand lange auf der Spiegel-Bestsellerliste und das öffentliche Interesse an den Vorurteilen zwischen West und Ost war auch 15 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung groß.

Noch immer bestehen sowohl west-, als auch ostdeutsche Stereotype und Vorurteile, die aus denen hervorgehen.

Ostdeutsche:

Leistungsschwäche und mangelnder Leistungswille

Fehlende Initiative

Untertanenmentalität

Undankbarkeit gegenüber westlichen Aufbauhilfen

„Deppen der Nation“

Faules Volk

Wollen nur bedient werden

Übergroße Faulheit und Aggressivität

„sie sind nicht so fleißig wie wir Deutschen“, hätten Westdeutsche gesagt

„Jammerossis“

Westdeutsche:

Materieller Wohlstand höher gestellt als menschliche Wärme

Unsolidarisch

Westler hätten den Osten ausgeplündert und regiert

Sieger

Besatzer

Überheblich und gönnerhaft

Würden Ostdeutsche als geringschätzig behandeln

Ellenbogengesellschaft

„Besserwessis“

(vgl. Wolfgang Benz, Stereotype des Ost-West-Gegensatzes, 2006, https://www.bpb.de/izpb/9733/stereotype-des-ost-west-gegensatzes.)