Rezension zu „Im Labyrinth der Lügen“ von Ute Krause

„Im Labyrinth der Lügen“ von Ute Krause ist ein Jugendbuch, welches die Geschichte eines Jungen namens Paul erzählt, dessen Eltern in die BRD geflohen sind und ihn zurücklassen mussten. Seither wohnt er bei seiner Großmutter und seinem Onkel Henri in Ost-Berlin und hat es in seinem Alltag nicht immer einfach.

Seine Großmutter und sein Onkel sind beide noch berufstätig, Paul geht noch zur Schule, wo er aber nicht besonders viele Freunde hat, bis Millie in die Klasse kommt. Abends besucht Paul oft seinen Onkel im Pergamonmuseum, der dort als Nachtwächter arbeitet. Einmal ist auch seine neue Schulfreundin Millie dabei und sie beobachten einen weiteren Mann im Depot des Museums. Laut Henri sei dieser Mann ein Professor, der nach einem besonderen Stein im Ischtartor sucht, doch das kommt Paul und Millie merkwürdig vor. Nicht nur den beiden, sondern auch der Stasi, als sie von der Geschichte erfährt, die daraufhin Onkel Henri festnehmen und die gesamte Wohnung von Pauls Familie durchsuchen. Wird Henri wieder frei kommen? Wird der Professor den Stein finden? Und wird Paul jemals seine Eltern wieder sehen?

Diese Fragen kann nur das Buch beantworten.

Das Buch von Ute Krause ist mehrere kleine Kapitel unterteilt, die sehr spannend geschrieben sind. Die Spannung baut sich, nach einer kleinen Einführung in die Geschichte, im Laufe des Buches auf. Lange wird der Leser auf die Folter gespannt, was es mit dem Geheimnis vom Ischtartor auf sich hat und wer Onkel Henri an die Stasi verraten hat. Dieses führt vor allem dazu, dass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen mag, weil man wissen möchte wie es weiter geht und was Paul auf seinen Abenteuern mit Milli rund um das Geheimnis des Ischtartors erfährt.

In dem Buch wird vor allem das Leben in der DDR aus Sicht eines Kindes wiedergespiegelt. Der Alltag in der Schule, die strenge Ordnung des Systems und vor allem die starke Überwachung der Bevölkerung durch die Stasi. Wem kann ein Kind in so einem Staat noch vertrauen? Auch die Deutsch-Deutsche Teilung und die damit verbundene Teilung vieler Familien, die direkt an der Grenze lebten, werden in dem Jugendbuch von Ute Krause gut wiedergespiegelt. Was heute in Deutschland kaum vorzustellen ist, war vor über 30 Jahren die Realität und das Schicksal vieler Familien.

Das Buch ist in jedem Fall lesenswert und meiner Meinung nach auch für den Schulkontext geeignet. Hier bilden sich auch Synergieeffekte zwischen Geschichts- und Deutschunterricht. Wer seinem Kind oder Schülern ein Buch mit Abenteuer, Spannung, Witz und geschichtlichen Hintergrund an die Hand geben möchte, ist bei Ute Krauses „Labyrith der Lügen“ genau richtig.